Ein Beitrag von Miriam Saad:
Im Orientierungspraktikum schnuppern Lehramtsstudierende an ihrem späteren Arbeitsplatz Schule und wechseln in die Rolle der Lehrperson, was bedeutet, Unterrichtspläne zu gestalten, Unterrichtsstunden zu halten und Schüler*innen zu beobachten. Da ich noch vor knapp zwei Jahren selbst in der Klasse saß und etliche Schularbeiten sowie die Matura schrieb, war mir das Schüler*innenverhalten nicht neu. Umso spannender fand ich es nun auf der anderen Seite zu stehen.
Insgesamt durften Bore und ich drei verschiedene Klassen kennenlernen, in denen wir hospitierten und später sogar unterrichten durften. Die Hospitationen waren sehr spannend, da ich hier beobachten konnte, welche verschiedenen Themen in den drei Klassen behandelt wurden und auf welche Art und Weise die Umsetzung erfolgte. In den Hospitationsstunden haben wir neue Methoden und Techniken zum Unterrichten kennengelernt, welche ich auf alle Fälle auch selbst in meinem Lehrberuf einsetzen werde.
Nach einigen Hospitationsstunden sowie intensivem Austausch mit meinem Mentor habe ich mich für folgende Fragestellung als Beobachtungsschwerpunkt entschieden: „Wie kommunizieren die Schüler*innen mit der Lehrperson und inwiefern unterscheidet sich diese von der Kommunikation zwischen den Schüler*innen untereinander?“. Bei allen drei Klassen, in denen ich hospitieren durfte, war die Kommunikation bzw. Interaktion zwischen Lehrkraft und Schülerschaft als auch bei den Schüler*innen untereinander sehr offen und entspannt. Die Schüler*innen trauten sich, sich bei Schwierigkeiten, aber auch aus Interesse, an die Lehrperson zu wenden und Fragen zu stellen. Dabei waren die Schüler*innen ermutigt und selbstsicher. Für mich persönlich war diese respektvolle und freundliche Unterrichtsatmosphäre sehr schön zu beobachten. Aus diesem Grund freute ich mich umso mehr darauf, als ich zum ersten Mal unterrichten durfte.
Das erstmalige Unterrichten ist - vor allem für junge Studierende - eine große Herausforderung. Auf der einen Seite hat man Erwartungen an sich selbst sowie auch Unsicherheiten, mit denen man umgehen muss. Auf der anderen Seite spielen die Unterrichtsplanung, die Umsetzungsmethoden, das Material sowie das Zeit-Management eine große Rolle. Für mich war das Unterrichten einer der Höhepunkte im Praktikum. Nicht nur die Klassenatmosphäre war sehr angenehm, sondern auch die Schüler*innen waren sehr engagiert und nahmen an den Diskussionen teil.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es eine große Freude für mich war, an der HLMW9 Michelbeuern zu hospitieren sowie in einigen Klassen zu unterrichten. Unser besonderer Dank geht dabei an unseren Mentor, Alexander Hoffelner, für seine Unterstützung, ermutigendes und konstruktives Feedback und Engagement sowie auch an die Schule selbst, die uns sehr offen aufgenommen hat. Nicht nur das ausgezeichnete Ausbildungsangebot der Schule in den Bereichen Wirtschaft und Mode begeisterte mich, sondern auch das angenehme Arbeitsklima, der praxisnahe Unterricht sowie die Freundlichkeit und der Respekt. Durch das Praktikum konnte ich sowohl erste Erfahrungen an einer für mich unbekannten Schule sammeln als auch einen Eindruck vom Schulalltag aus Sicht der Lehrperson gewinnen.