Der Tag eines Schülers/einer Schülerin, setzt sich aus alltäglichen „jour fixes“, aber auch aus Episoden der Freizeit zusammen:
Der Tag eines Schülers/einer Schülerin, setzt sich aus alltäglichen „jour fixes“, aber auch aus Episoden der Freizeit zusammen:
... AUFWACHEN - FRÜHSTÜCK - IN DIE SCHULE FAHREN - UNTERRICHT - LERNEN - JAUSE - FREIZEIT - HOBBIES - SPORT - ESSEN - LERNEN - SCHLAFEN ...
Aktivitäten aus Freizeit und Schule formen jeden Tag.
Dies benötigt einerseits verschiedenste Ausstattungen und natürlich funktionale Kleidung.
Zeitgleich dient genau das als Quelle der Inspiration.
Von der Skizze zur Show: So entstand die Kollektion „Your Day“
Wie sieht Mode aus, die sich nahtlos an den Alltag von jungen Menschen anpasst? Diese Frage steht im Zentrum der neuesten Kollektion „Your Day“, die von den Schüler*innen und Studierenden in den vergangenen Monaten entworfen wurde. Am 2. April 2025 wird die Kollektion im exklusiven Kuppelsaal der TU Wien präsentiert.
Über das Konzept hinter „Your Day“, die Kollektionsentwicklung und wie es ist, an der Schnittstelle zwischen Architektur und Mode zu arbeiten, haben wir mit den beiden Professorinnen Tanja Halbmayr und Sabine Desbonnets, die das Projekt begleiten, gesprochen.
Am 2. April 2025 präsentieren die Schüler*innen der Modeschule Michelbeuern die neue Kollektion „Your Day“ im Kuppelsaal der TU Wien. Das Motto "Your Day" soll den Alltag der Jugendlichen widerspiegeln. Wie ist die Idee für dieses Thema entstanden?
Tanja Halbmayr: Wir haben ein Thema gewählt, das die Schüler*innen direkt betrifft und sie und ihre Interessen hervorhebt. Somit konnten alle Schüler*innen individuell auf persönliche Inspirationsquellen zurückgreifen und in die Designs integrieren.
Wie haben die Jungdesigner*innen das Thema interpretiert?
Tanja Halbmayr: Die unterschiedlichsten Hobbys und Momente aus dem Alltag wurden als Anregung gewählt: Ob träumend am Morgen, lernend in der Schule oder aktiv am Sportplatz. Viele unserer Schüler*innen haben durch innovative Ideen Kleidungsstücke geschaffen, die durch eine Transformation fast jeden Part des Alltags möglich machen - quasi vom Unterricht zum Hobby in einem fließenden Übergang.
Wie kann man sich als Laie die Entwicklung einer neuen Kollektion vorstellen? Entwirft jede Schülerin / jeder Schüler eigene Modelle oder entstehen diese in Gruppen?
Tanja Halbmayr: Was immer gleich ist, ist, dass es für die gesamte Modeschule ein gemeinsames Thema gibt. Ab diesem Zeitpunkt sind die Herangehensweisen jedoch sehr verschieden: Es wird recherchiert, skizziert und erste Ideen werden auf das Papier gebracht bzw. durch Modellieren auf der Schneiderpuppe geformt. Gegenseitiges Feedback, die Analyse der Designs und der Austausch spielen dabei eine wichtige Rolle. Vor allem in der Fertigung unterstützen sich die Schüler*innen gegenseitig und fertigen die Modelle in kleinen Gruppen.
Wie haben sich die Designkonzepte während des Entstehungsprozesses verändert oder weiterentwickelt?
Tanja Halbmayr: Ein natürlicher Designprozess setzt voraus, dass Ideen entwickelt, verändert, verfeinert und manches Mal sogar komplett verworfen werden. Aber schließlich wird die beste Version vollendet.
Inwiefern spielt Nachhaltigkeit eine Rolle in der Kollektion?
Tanja Halbmayr: Nachhaltigkeit ist durch die Wahl der Stoffe, die aus 100 % Deadstock bestehen (Anmerkung: Dabei handelt es sich um Restposten an Stoffen aus der Modeindustrie, die nicht mehr verwendet werden), ein fixer Bestandteil. Auch einige Modelle aus alten Kollektionen wurden upgecycelt und dem aktuellen Thema entsprechend verändert. Diese fügen sich jetzt nahtlos in die neue Kollektion ein.
Die Objekte der Kolleg Studierenden sind von der Architektur des Kuppelsaals inspiriert. Wie wurde diese Verbindung zwischen Mode und Architektur hergestellt?
Sabine Desbonnets: Die Modenschau findet in Kooperation mit der TU Wien statt. Studierende des 1. Jahrgangs des Modekollegs verbrachten vorab Zeit im Kuppelsaal, ließen die Architektur auf sich wirken, zeichneten und fotografierten vor Ort. Diese Eindrücke setzten sie zunächst durch Drapierungen auf Puppen im Maßstab 1:3 um und entwickelten sie anschließend in einem einwöchigen Workshop zu tragbaren Kunstwerken weiter.
Wie spiegeln die Entwürfe die Atmosphäre und das Raumgefühl des Kuppelsaals wider?
Sabine Desbonnets: Die Konstruktion der Kuppel selbst ist in den Entwürfen wiederzufinden, aber auch in den verwendeten Materialien wie Holz oder Metall. Durch das Beschäftigen mit den Proportionen und Formen des Kuppelsaals entstanden Modelle, die mit Höhe, Volumen und Kurven spielen. Holz wurde zum Beispiel wegen seiner Wärme und Leichtigkeit ausgewählt, während Metall einen modernen und strukturierten Touch vermittelt.
Welche Aspekte wurden noch mitbedacht?
Sabine Desbonnets: Die Studierenden beschäftigten sich auch mit dem Konzept der Dekonstruktion und überlegten, was Architektur im Kontext der Mode eigentlich bedeutet. Durch die Dekonstruktion der Kuppelelemente wurden die Formen in Kleidungsstücke transformiert und neu interpretiert.
Was war das Besondere an der Gestaltung der Schnittstelle zwischen Architektur und Mode?
Sabine Desbonnets: Durch die Verwendung bestimmter Materialien wurde eine neue Dimension in der Herstellung tragbarer Kleidung, die sowohl für die Studierenden als auch für die Lehrenden neu war, geschaffen. Wir haben dabei die Grenzen der traditionellen Mode erweitert.
Die Kollektion „Your Day“ führt modisch durch den Alltag unserer Schüler*innen. Mode, die sich unserem Tagesablauf anpasst – von lässig und entspannt, casual und smart bis funktional und sportlich.
Als Highlight präsentieren die Studierenden des 1. Kollegs außergewöhnliche Designs inspiriert von der Architektur des Kuppelsaals.
Datum:
2. April 2025
Fashionshows:
17:00 Uhr und 19:00 Uhr
Ort:
Kuppelsaal der TU Wien, Karlsplatz 13, 1040 Wien
Tickets:
20 Euro Sitzplatz
Die Tickets können Sie hier online oder im Sekretariat kaufen.
Ein Kooperationsprojekt der HLMW9 und der TU Wien
Hosted by STYLE UP YOUR LIFE