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Lesetipps für die Osterferien

Rechtzeitig vor den Osterferien stellen wir - das Team der Bibliothek - euch eine Auswahl an außergewöhnlichen Romanen und Geschichten vor. Darin geht es um starke Mädchen, Lebenserinnerungen, eine besondere Freundschaft, aber auch ernste Themen wie Flucht.

Von Beate Freudenschuss:

Julya Rabinovich: „Dazwischen: Ich“

Das Los der 15-jährigen Madina teilen viele Flüchtlingskinder: Sie alle sind Brückenbauer zwischen ihren Familien und dem neuen Leben in der westlichen Welt. Nach einer beschwerlichen Flucht vor dem Krieg in ihrer Heimat ist Madina endlich angekommen, in einem Land, das Sicherheit verspricht. Doch nicht allen in ihrer Familie fällt es leicht, Fuß zu fassen. Und so ist es an Madina, Mittlerin zu sein zwischen ihrer Familie im Flüchtlingsheim und dem unbekannten Leben außerhalb. Sie nimmt das Schicksal ihrer Familie in die Hand und findet in Laura eine Freundin, die für sie in der Fremde Heimat bedeutet.

Eine bewegende Geschichte über Freundschaft, Migration und das Erwachsenwerden in Zeiten von Krieg und Verfolgung – sehr authentisch erzählt.

Ausgezeichnet mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2017 und dem Friedrich-Gerstäcker-Preis für Jugendliteratur 2018

Monika Helfer: „Löwenherz“

Monika Helfer macht aus Lebenserinnerungen Literatur. Nach „Die Bagage“ und „Vati“ veröffentlichte die Bestsellerautorin ihren neuen Roman um eine Familie aus Vorarlberg.

Monika Helfer erinnert sich an ihren Bruder Richard. Seit dem Tod der Mutter wachsen sie und ihre Schwestern getrennt vom kleinen Bruder auf. Sie sehen sich selten, verlieren die Verbindung. Es ist die Zeit des Deutschen Herbstes. Richard ist da bereits ein junger Mann, von Beruf Schriftsetzer. Er ist ein Sonderling, das Leben scheint ihm wenig wichtig. Verantwortung übernimmt er nur, wenn sie ihm angetragen wird. So auch, als ihm auf merkwürdige Weise ein Kind überlassen wird, von dem er nur den Spitznamen kennt. Die unfreiwillige Vaterrolle gibt ihm neuen Halt, zumindest für eine Zeit.

Ein inniges Porträt, eine Geschichte über Fürsorge, Schuldgefühle und Familienbande – absolut lesenswert! 

Von Theresa Gump:

Delia Owens: „Der Gesang der Flusskrebse“ 

Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens ist ein Roman über ein mutiges Mädchen, das sein Leben in einer abgelegenen Flusslandschaft in Amerika großteils allein bestreitet. Die Autorin schafft eine vielfältige und spannende Geschichte, die einen schnell in den Bann zieht, mit Themen rund um Trennungen, die erste Liebe, Betrug und Mord. Die Beschreibung der Flusslandschaft macht ganz nebenbei Lust auf eine Reise in diese Gegend.

Das Buch ist gerade verfilmt worden und im Sommer in den Kinos zu sehen. 

John Green: „Eine wie Alaska“

„Eine wie Alaska“ von John Green ist ein Jugendroman, der in einem Internat spielt. Der Plot dreht sich um eine Clique, die aus unterschiedlichen Charakteren besteht und deren heimliche Anführerin das Mädchen Alaska ist. Das Schuljahr ist geprägt vom alltäglichen Irrsinn des Internatslebens, der ersten Liebe, aber auch einem tödlichen Autounfall - wie die Clique diese Herausforderungen meistert, wird unterhaltsam und keinesfalls langweilig beschrieben.

Das Buch hat mehrere Auszeichnungen erhalten. 

Von Sonja Pichler:

Edmund de Waal: „Der Hase mit den Bernsteinaugen“

Dieser Roman zeichnet die Geschichte einer jüdischen Familie und ihren Weg durch die Metropolen dieser Welt nach. Es ist ein wunderbarer, detailreicher Einblick in ein Leben, zu dem als Zeitzeugen (nur noch) Dinge befragt werden können – wie der Hase mit den Bernsteinaugen. Dieses Buch ist etwas für alle mit offenen Augen, die mehr über Paris, Tokio oder Wien erfahren möchten. Edmund de Waal nutzt seinen Text als Annäherung an seine Familie und holt seine Leser*innen damit aus der Distanz zu der eigenen Vergangenheit.

Annette Pehnt (Hrsg.): „Book rebels - 75 Heldinnen aus der Literatur“

Dieses Werk ist 75 Heldinnen aus den verschiedensten Büchern – ob Märchen, Klassikern oder Grundlagen für moderne Verfilmungen – gewidmet, die eines gemeinsam haben: In ihnen allen stecken starke Frauenpersönlichkeiten. Was macht Rotkäppchen zur Heldin? Warum finden wir Katniss Everdeen so mutig? Wie war das nochmal mit Iphigenie? Die schönen Illustrationen runden den Querstreif durch die Literatur ab. Wenn man nach weiblichen Vorbildern sucht, ist dieses Buch sicher eine reiche Quelle.

Von Claudia Illmeyer:

Mohsin Hamid: „Exit West“ (engl. Fassung)

Der Roman von 2017 könnte aktueller nicht sein: Ein junges Liebespaar muss sich der schwierigen Entscheidung stellen, ob sie das eigene Land aufgrund eines Bürgerkrieges verlassen und somit auch ihre Familien, Freund*innen und ihr altes Leben. Letztendlich entscheiden sie sich zur Flucht, denn es ist ihnen möglich, durch plötzlich auftauchende Türen zu flüchten, jedoch nie wissend, wo sie am anderen Ende landen werden - ein Zurückkehren ist ausgeschlossen. Wohin werden die Türen sie führen? Wie werden sie leben? Ein Buch, das berührt und gleichzeitig die Fluchterfahrungen vieler Menschen erfassen möchte.

Von Sigrid Dworak:

Deborah Feldman: „Unorthodox“

Die Autorin wächst in einer ultraorthodoxen Gemeinde in Williamsburg in New York auf, abgeschnitten von allem Westlichen und Liberalen. Stattdessen prägen strenge Regeln, Verbote, Kleidervorschriften, arrangierte Ehen und die Unterordnung der Frau den Alltag der Menschen und ihren eigenen scheinbar vorgegebenen Lebensweg. Deborah Feldman erzählt ihre eigene Geschichte, vom Aufwachsen in der chassidischen Sekte der Satmarer und ihrem Ausbrechen. Sie beginnt als junge Frau an dieser Lebensweise zu zweifeln, liest heimlich weltliche Literatur, bildet sich fort, macht den Führerschein und lässt sich letztendlich scheiden. Sie flieht mit ihrem Sohn nach Berlin und beginnt ein neues Leben fernab der religiösen Zwänge und Regeln, aber auch ihrer Familie.

Große Empfehlung!

Rita Falk: „Hannes“

Nach einem schweren Motorradunfall liegt Hannes im Krankenhaus im Koma. Es ist unklar, ob er wieder aufwachen wird. Sein bester Freund Uli besucht ihn regelmäßig und schildert in Briefform seinen Alltag, erzählt von Erlebnissen und seinen Gefühlen. Uli möchte für seinen Freund alles festhalten, damit dieser nichts verpasst: „Hannes, du merkst schon, ich schreibe einfach alles auf. So haben wir früher ja auch drauflos gequatscht, wenn wir uns getroffen haben. Natürlich wäre es besser, wenn du endlich mal aufwachen würdest.“

Es geht um Freundschaft, Verlust, Wut, Trauer und Hoffnung. Der Roman kommt leichtfüßig daher, ist in einer authentischen Sprache erzählt und unglaublich berührend. 

Rita Falk, die als Krimiautorin bekannt ist, gelingt mit „Hannes“ ein eindringlicher und feinfühliger Roman über Freundschaft.

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