©etzelsdorfer
Gegen das Vergessen: 80 Jahre Befreiung des KZ Mauthausen
Klassenbeitrag

Anlässlich des 80-jährigen Jubiläums der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen besuchten alle Schülerinnen und Schüler der Hörbeeinträchtigten-Abteilung die Gedenkstätte an einem kühlen Novembertag.

Die Exkursion fand unter der Leitung von Frau Pufitsch und in Begleitung von Frau Etzelsdorfer und Frau Lazarus statt. Um eine problemlose Kommunikation zu gewährleisten, wurden die Schülerinnen und Schüler von den ÖGS-Dolmetscherinnen Patricia Brück und Elke Schaumberger unterstützt.

Nach einer bequemen Zug- und Taxianreise kamen wir am späten Vormittag im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen an. Unser Kulturvermittler, Herr Adam, stellte sich als Erstes als Nachkomme eines der Bauern, der in unmittelbarer Nähe zum Konzentrationslager einen Bauernhof hatte, vor. Für Herrn Adam war es wichtig, uns während des Rundgangs die verschiedenen Perspektiven aus der Sicht der Täter, der Opfer und des Umfelds zu vermitteln. Bei der zweistündigen Führung erfuhren die Schülerinnen und Schüler viel über den grausamen Alltag der inhaftierten Menschen. Er erzählte uns zum Beispiel, dass die verschiedenen Häftlingsgruppen im Konzentrationslager durch auf der Kleidung befestigte Abzeichen gekennzeichnet wurden. Neben dem Judenstern gab es unter anderem auch ein rotes Dreieck für politische Häftlinge oder ein rosa Dreieck für homosexuelle Personen.

In weiterer Folge besichtigten wir alle Innenräume des Konzentrationslagers. Vor allem der Raum der Namen ließ uns sehr nachdenklich zurück. In diesem Raum werden schnell alle Namen der 90 000 ermordeten Menschen angeführt und digitalisiert. Man kann beispielsweise online abfragen, ob eine verwandte oder bekannte Person hier umgekommen ist.

Sehr erschütternd war es auch, die Baracken der inhaftierten Menschen zu besuchen. Oft mussten sich drei bis vier Personen ein Bett teilen. Gegen Ende des Krieges kamen sehr viele Menschen aus anderen Lagern und die hygienischen Umstände und Schlafzustände wurden noch schlimmer.

Am Ende der Besichtigungsrunde stehen die Denkmäler, die Todesstiege zum Steinbruch und der Fußballplatz, den man noch heute erahnen kann. Es ging im Laufe der Führung auch um die Verantwortung der umliegenden Bewohner, die sehr wohl vielfach wussten, was im Konzentrationslager vor sich ging. Am Fußballplatz gab es beispielsweise Spiele unter den bekanntesten Fußballklubs samt Zuschauerschaft.

Nach einer Stärkung ging es weiter zu einem Workshop. Hier konnten sich die Schülerinnen und Schüler mit Biografien von Opfern, Anrainern und Tätern auseinandersetzen. Die Schülerinnen und Schüler der 2FHA, 3FHA und 3FHB nahmen mit großem Interesse an der Führung und am Workshop teil. Dank des Einsatzes der beiden ÖGS-Dolmetscherinnen entwickelten sich spannende Diskussionen zwischen den Jugendlichen und Herrn Adam. Auch wenn wir heutzutage das Leid, das den Menschen widerfahren ist, nur noch erahnen können, ist es um so wichtiger, die richtigen Schlüsse aus der Geschichte zu ziehen und danach zu leben.

Betreuende Lehrkräfte: Christina Pufitsch, Susanna Lazarus, Sonja Etzelsdorfer

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