Dabei sind wir die einzige berufsbildende Schule in Österreich, die das Unterrichtsfach „Gebärdensprache“ als Pflichtgegenstand im Lehrplan festgelegt hat. Wir haben mit der Leiterin der Expositur, Patricia Neuhofer, gesprochen.
In der Expositur der HLMW9 werden seit über sechzig Jahren hörbeeinträchtigte Jugendliche unterrichtet.
Dabei sind wir die einzige berufsbildende Schule in Österreich, die das Unterrichtsfach „Gebärdensprache“ als Pflichtgegenstand im Lehrplan festgelegt hat. Wir haben mit der Leiterin der Expositur, Patricia Neuhofer, gesprochen.
An der HLMW9 werden auch hörbeeinträchtigte Jugendliche unterrichtet. Was zeichnet diese Ausbildung aus?
Wir unterrichten die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen bis zu neun Personen, so haben wir die Möglichkeit bestmöglich auf unsere Lernenden einzugehen. Darüber hinaus wird bei uns das Unterrichtsfach Österreichische Gebärdensprache unterrichtet.
Hat sich die Ausbildung in den vergangenen 60 Jahren verändert?
Um den Schülerinnen und Schülern eine größere Bandbreite an Berufen sowie mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen, konnte vor rund 20 Jahren die 3-jährige Fachschule für wirtschaftliche Berufe eröffnet werden und auch ein 3-jähriger Aufbaulehrgang für wirtschaftliche Berufe. Damit haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit mit Matura abzuschließen. Die Lehrinhalte wurden überarbeitet und den Erfordernissen einer berufsbildenden Schule für hörbeeinträchtigte Schülerinnen und Schüler entsprechend angepasst. Weiters bieten wir den Ausbildungsschwerpunkt Humanökologie an. Wir haben uns den modernen Anforderungen auf berufsbildender und wirtschaftlicher Ebene gestellt und entwickeln uns stets weiter.
In welchen Bereichen arbeiten oder lernen die hörenden und hörbeeinträchtigen Schülerinnen und Schüler zusammen?
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten bei Projekten und Veranstaltungen zusammen. Die Unterrichtsfächer Küchen- und Restaurantmanagement sowie Bewegung und Sport finden auch teilweise zusammen statt. Außerdem haben wir vor drei Jahren das Freifach ÖGS auch für hörende Jugendliche eingeführt.
Welche beruflichen Möglichkeiten haben die Absolventinnen und Absolventen?
Nach dem positiven Abschluss der 3-jährigen Fachschule für wirtschaftliche Berufe haben die Schülerinnen und Schüler eine fundierte Basis, um in der Gastronomie, Hotellerie, in der Lebensmittelbranche sowie in Sozial- und Gesundheitseinrichtungen und im öffentlichen Dienst zu arbeiten. Der Aufbaulehrgang für wirtschaftliche Berufe wird mit einer Reife- und Diplomprüfung abgeschlossen, damit ist ein weiterführendes Studium möglich.
Wohin wird sich die Expositur in den nächsten Jahren entwickeln?
Derzeit findet der Unterricht an zwei Schulstandorten statt. Das Ziel in den nächsten Jahren ist ein Umzug der Expositur in das Hauptgebäude in der Michelbeuerngasse, wo dann alle Schülerinnen und Schüler unter einem Dach sind.