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Es ist niemals zu spät, seine Träume zu verwirklichen!

Was machen unsere Absolvent*innen heute? Mit dreißig Jahren hat Anja Burghardt bereits einen spannenden Lebenslauf: Sie ist eine erfolgreiche Hörgeräteakustikerin und eine leidenschaftliche Deaf-Performerin. Uns erzählt sie, wie es nach der Schule weiter ging und was es mit der ORF-Sendung „Mach dich sichtbar“ auf sich hat.  

Wie haben Sie Ihre Schulzeit an der HLMW9 erlebt?
Anja Burghardt:

An der HLMW9 habe ich den Aufbaulehrgang für Hörbeeinträchtigte absolviert. Mit der Schulzeit verbinde ich viele schöne Erinnerungen. Wir waren auf Exkursionen und haben Kulturreisen gemacht.

Gab es besondere Herausforderungen oder Unterstützungen, die Ihnen in Erinnerung geblieben sind?
Die Lehrer*innen an der Expositur der HLMW9 brachten mir trotz meiner Hörbeeinträchtigung Wertschätzung und Akzeptanz entgegen. Das war bei mir bis zu meinem achtzehnten Lebensjahr in einer hörenden Schule nicht immer selbstverständlich.

Welche Momente oder Ereignisse aus Ihrer Schulzeit bleiben Ihnen besonders im Gedächtnis?Diese zwei Ereignisse sind mir ganz besonders im Gedächtnis geblieben: Im Jahr 2012/13 habe ich für die Modeschule Michelbeuern im Rahmen der Vienna Fashion Week als Model am Laufsteg die Kollektion präsentiert. Und als ich am Redewettbewerb „Sag‘s Multi“ im Jahr 2014/15 teilnahm und in meiner Altersgruppe den 1. Platz belegt habe.

Wie hat Ihr Weg nach dem Abschluss ausgesehen?Sechs Monate nach meinem Abschluss habe ich eine Lehre als Hörgeräteakustikerin gestartet. Heute bin ich Hörgeräteakustikerin bei einer kleinen Firma in Linz. Seit 2015/16 habe ich die Leidenschaft als Deafslammerin Poetry und Musik auszuleben.

Was machen Sie heute beruflich und wie hat Ihre Zeit an der HLMW9 möglicherweise dazu beigetragen?Dank der österreichischen Gebärdensprache, die ich an der HLMW9 als zweite Fremdsprache bis zum Maturaniveau erworben habe, kann ich mit meinen gehörlosen Kund*innen 100% barrierefrei kommunizieren.

Sie sind auch als Poetry Slammerin aktiv. Wann und wie haben Sie Ihre Leidenschaft für Poetry Slams entdeckt?Im Jahr 2015/16 habe ich erstmals von der Gehörlosen-Community von Deafslam erfahren. Dies war der Beginn meiner Leidenschaft als Deafslammerin Poetry und Musik auszuleben.

Was hat Sie dazu gebracht, auf eine Bühne zu gehen?Die Bühne war schon immer ein interessanter Ort für mich. Denn als Kind war es mein Traum, als Schauspielerin auf der Bühne zu stehen.

Sie haben sich für die ORF-Sendung "Mach dich sichtbar" beworben. Worum geht es in der Sendung?
Das Ziel der ORF-Initiative ist es, Menschen mit Behinderung in Werbe- und Filmspots sichtbarer zu machen. Auf Facebook habe ich unter einem ORF-Beitrag den Aufruf gesehen. Aber so richtig beworben habe ich mich erst, als meine Großmutter mich angespornt hat, denn ich hatte ja nichts zu verlieren.

Wie geht es weiter?
Ich bin eine von den Besten des Castings „Mach dich sichtbar“ und komme nun für Rollen in Werbespots und Fernsehproduktionen in Frage. Des Weiteren werde ich neben meinem Hauptberuf als Deaf-Performerin/Künstlerin mit anderen Musiker*innen Projekte starten.

Was würden Sie Jugendlichen mitgeben, um ihre Träume zu verfolgen?
Auch wenn der Start holprig ist und mit Hürden verbunden ist - es ist niemals zu spät, seine Träume zu verwirklichen.

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