Erich Finsches wurde 1927 in Wien geboren. Als Kind hat er den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 direkt miterlebt. Ab diesem Zeitpunkt änderte sich sein Leben schlagartig, kurze Zeit später, im April 1938, musste er als Jude die Schule verlassen.
Am 22. September 2022 berichtet der Holocaustüberlebende vor dem vollen Exner Saal und gespannten Schüler*innen seine bewegende Lebensgeschichte: von der Vorgeschichte über den Anschluss und die Folgen für ihn, zahlreichen Misshandlungen, dem Einsatz im Arbeitslager als 11-Jähriger bis zur monatelangen Flucht durch den Wald zurück nach Wien zu seiner Mutter. In Wien lebte er mithilfe von Freunden und Bekannten als U-Boot, hat später in Ungarn Soldaten ausgekundschaftet, Lebensmittel geschmuggelt, Tito kennengelernt und als Mitglied einer Widerstandsgruppe Sprengungen von Bahngleisen und Brücken vorgenommen. Einige Monate war er bis zur Befreiung im Konzentrationslager Auschwitz, den Dachauer Außenlagern Mühldorf am Inn und Kaufering sowie im KZ Dachau inhaftiert. Über die Befreiung, bei der er nur mehr 27 Kilo wog, von zahlreichen gesundheitlichen Folgen und von seinen in diversen Notsituationen gefundenen Freunden erzählt er ausführlich.